Was ist die
Leuenberger Konkordie ?
Die Konkordie reformatorischer Kirchen in Europa (kurz Leuenberger Konkordie) ist ein ökumenisches Dokument, das 1973 im Schweizer Tagungshaus Leuenberg bei Basel fertiggestellt wurde. Ihr Ziel war, die Kirchenspaltung zwischen den reformierten und den lutherischen Kirchen zu beenden und Kirchengemeinschaft unter den lutherischen, reformierten und unierten Kirchen in Europa herzustellen. Damit wurde sie zum Gründungsdokument der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.
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Kirchengemeinschaft im Sinne der Leuenberger Konkordie bedeutet, dass Kirchen verschiedenen Be-kenntnisstandes einander aufgrund der gewonnenen Übereinstimmung im Verständnis des Evangeliums Gemeinschaft an Wort und Sakrament gewähren und eine möglichst große Gemein-samkeit in Zeugnis und Dienst an der Welt erstreben. (LK 29)
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Die Leuenberger Konkordie durchschreitet dafür die folgenden Schritte:
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Die Kirchen stellen fest, dass sie ein gemeinsames Verständnis des Evangeliums haben, das in der befreienden Botschaft der Rechtfertigung des von Gott getrennten Menschen zum Ausdruck kommt und in der Verkündigung, der Taufe und dem Abendmahl weitergegeben wird.
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Die Kirchen stellen fest, dass die in den Bekenntnisschriften ausgesprochenen Lehrverurteilungen in Bezug auf die Abendmahlslehre, die Christologie und die Lehre von der Prädestination nicht den gegenwärtigen Stand der Lehre der zustimmenden Kirchen betreffen.
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Die Kirchen gewähren einander Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft unter Einschluss der gegenseitigen Anerkennung der Ordination.
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„Die beteiligten Kirchen sind der Überzeugung, dass sie gemeinsam an der einen Kirche Jesu Christi teilhaben und dass der Herr sie zum gemeinsamen Dienst befreit und verpflichtet.“ (LK 34) „Im Glauben an die einigende Kraft des Heiligen Geistes richten sie ihr Zeugnis und ihren Dienst gemeinsam aus und bemühen sich um die Stärkung und Vertiefung der gewonnenen Gemeinschaft.“ (LK 35)
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Die Leuenberger Konkordie liegt in 20 europäischen Sprachen vor.